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Mit Facebook-Werbung zu mehr Reichweite und Fans – aber wie?

Teil 1: Erstmal das Grundlagen-Know-how 😉

Kostenlose Reichweite auf Facebook zu generieren wird immer schwieriger. Mit Videos funktioniert es noch ganz gut. Mit normalen Bild- oder Textposts wird es da schon haariger. Gerade wenn Deine Facebook-Gemeinde noch im Aufbau ist, wirst Du erwähnenswerte Steigerungen nicht mehr kostenlos erreichen. Doch das ist nicht dramatisch. 

Anzeigen auf Facebook sind wunderbar. 

Wie war es bisher? Schon eine halbwegs repräsentative Anzeige im regionalen Mitteilungsblatt oder in der Tageszeitung kostet 300 Euro – oder sogar noch weitaus mehr. Von den großen Zeitungen und Fachmagazinen ganz zu schweigen. Zudem reicht es ja nicht, eine einzige Anzeige zu schalten, sondern es gilt dies – z.B. in der Tageszeitung – wöchentlich zu wiederholen. Bei 52 Wochen kommen da schnell recht ansehnliche Beträge, weit im fünfstelligen Euro-Bereich, zusammen. Mit solchen Summen lässt sich heute online viel mehr erreichen! Ist die Anzeige gedruckt, dann gilt es zu warten, ob denn jemand reagiert. Direkte Messungen sind schwierig. Stattdessen orientiert man sich an folgende Fragen: Stieg der Umsatz? Wurde das Angebot in Anspruch genommen und kamen mehr Kunden ins Geschäft? Nach jeder Anzeige sind dies die gängigen Analysen. Und daraufhin folgen dann kluge Sprüche fürs Phrasenschwein: „Die Hälfte der Ausgaben könnte ich mir sparen!“ Stimmt. Aber welche? In digitalen Zeiten ist das anders. Du bekommt direkt und sekundengenau wertvolle Rückmeldungen. Du kannst probieren, analysieren und optimieren.

Was ist wichtiger, die Gestaltung, der Inhalt oder wie richtige Zielgruppe?

Eine Anzeige auf Facebook ist vergleichbar mit einer Postwurf-Spezial-Sendung, also einem teiladressierten Mailing. Es gelten dieselben Regeln wie in der Offline-Welt, nur das Medium ist eben ein anderes. Hier sind die guten alten Regeln des Direktmarketings relevant. Bei Printmailings weiß man heute, dass die richtige Zielgruppe und der Inhalt ca. 80 % des Erfolges ausmachen. Die Gestaltung machen nur ca. 20 % aus. Ich kenne Onlineshops, die sehen fürchterlich aus, sind unübersichtlich – aber trotzdem gehen die ab wie Schmitz’ Katze. Warum? Weil das Angebot für die Zielgruppe eben mega relevant ist! Ein Trost für unsere eher visuell Orientierten: was würde wohl passieren, wenn Optik und Nutzerführung zusätzlich auch noch so richtig klasse wären? 😛

Oder: wie viel mehr könnte man eigentlich erreichen, wenn durch gute Gestaltung noch mehr Menschen auf die „Werbung“ aufmerksam werden? Also, der Akkord muss gut klingen: Zielgruppe, Inhalt, Gestaltung – all das sollte stimmig sein.

Das Wichtigste zuerst: wie sieht Deine Zielgruppe aus? 

Wir erleben immer wieder, dass bestimmt 80 % der Zeit für die Gestaltung verwendet wird. Dann kommt noch etwas Inhalt und Aussage – und die Zielgruppe wird dann in wenigen Minuten mal so eben rasch zusammengeklickt. Budget festgelegt und los gehts. Unsere Empfehlung: macht Euch mind. 40 % der Zeit für eine Aktion über die Zielgruppe Gedanken! Facebook macht’s Euch leicht. Schaut Euch doch mal die Liste eurer Fans an! Klickt in deren Profil. Das, was Ihr jetzt noch händisch erledigt, geht später dann ganz automatisch. Aber zum Thema „Facebook, Pixel, Lookalike und Co. dann im nächsten Beitrag! Es ist auch sehr wichtig, dass Ihr Euch da erstmal selbst durchklickt und nicht alles den Algorithmen überlasst. Nur so bekommt Ihr ein exaktes Bild eurer „Lieblingskunden“. Was interessiert diese Menschen? Oder noch besser: welches Problem oder welchen Engpass haben sie und wie könnt Ihr mit euren Angeboten und Leistungen das Problem besser lösen, als alle anderen? Dann findet Ihr auch ganz schnell die passenden Inhalte.

Für die solltet Ihr dann nochmals und 40 % eurer Zeit einplanen. Und noch ein Tipp: arbeitet hier vor! Was in der alten Welt gilt, gilt auch in der digitalen. Regelmäßigkeit, Kontinuität und Ausdauer sind entscheidend. Einmal ein toller Post reicht nicht. Es gilt in sinnvollen Abständen weitere folgen zu lassen. Im Idealfall baut Ihr eine Story auf – lest dazu mehr in unserem Blogbeitrag zum Thema Storytelling. Wenn Ihr vorproduziert, fallen die Folgebeträge leichter, als wenn man immer wieder neu einsteigen muss.

Gerade wenn Du noch am Anfang bist, sollte die Frequenz höher sein, um bei der Zielgruppe nicht wieder rasch in Vergessenheit zu geraten. Steht all das, geht es an die Optik. Denkt daran, wir nehmen immer zuerst Bilder wahr und dann die Inhalte. Das Bild zur Anzeige hat die entscheidende Aufgabe, deine Zielgruppe sofort zu „fesseln“ und ihr zu zeigen, dass der Inhalt für sie relevant ist. Achte hier auch auf eine einheitliche Bildsprache, um eine Wiederkennung zu erreichen. Baue z.B. Logo oder grafische Elemente immer an der gleichen Stelle ein. Nochmal: Die Reihenfolge ist:

1. Bild

2. Logo und Grafiken

3. Überschriften

4. Text

Wer mehr dazu erfahren möchte, dem empfehlen wir das Buch von Prof. Siegfried Vögele: „Das Verkaufsgespräch mit Brief und Antwortkarte“. Die Regeln, die der Direktmarketing-Papst hier aufstellt, sind auch in der digitalen Welt gültig. (ISBN: 978-3478213004) 

Keine Aktion ohne Ziel! 

Erfolg lässt sich nur messen, wenn Ihr vorher festlegt, was eigentlich Erfolg ist. Sprich, Ihr braucht ein Ziel. Das gilt für die Social Media-Arbeit über das ganze Jahr genauso, wie für jede einzelne Aktion. Klingt profan, wird aber häufig vernachlässigt! Wie viele „Fans“ wollte Ihr am Ende des Jahres haben? Wie viele Reaktionen wollt Ihr auf Eure Posts? Nehmt Euch hier wirklich messbare Kriterien vor. Beispiel: Prozentualer Anteil der Reaktionen an der Gesamtreichweite messen. Beträgt die Reichweite eines Posts z.B. 5000, dann könnt Ihr Euch als Ziel nehmen, dass es z.B. 6 % Interaktionen – also z.B. Gefällt mir, Teilen, Klick auf den Link etc. – geben sollte. Erst dann kannst Du später optimieren. Du kannst z.B. dieselbe Anzeige nochmals posten, in die gleiche Zielgruppe, nur mit einem anderen Bild. Oder Du lässt alles gleich und veränderst nur die Headline. Oder Du veränderst nur einen Parameter in der Zielgruppe. WICHTIG: nur eine Änderung! Denn wenn Du alles änderst, erfährst Du nie, warum sich jetzt in der Ergebnisanalyse etwas geändert hat!

Nächste Woche geht’s dann ins Detail. Hier erklärt Dir Social Media-Experte Andi Fachtan, wie Du eine Anzeige auf Facebook anlegst und wie Du Zielgruppe, Budget und gewünschte Reaktionen festlegst.

Veröffentlich am: 10.08.2018

Autor: Christian Böhm – Geschäftsführer von BÖHM.media GmbH und unser Experte für Inspiration.Kreation.Interaktion