Bist du ein Unternehmen oder eine Marke?

Warum eine starke Marke für jedes Unternehmen wichtig ist

Wenn von Marken geredet wird, denkt man meistens an die großen Namen der Unternehmenswelt. Egal ob Technik, Autos oder Lebensmittel. das Konzept einer Marke wirkt als mittelständisches Unternehmen kaum greifbar. Immerhin zahlen Apple und Co. unfassbare Summen, um das eigene Unternehmen klar zu positionieren und eine klare Kultur im und um das Unternehmen zu etablieren. Dabei sitzen komplette Abteilungen den ganzen Tag an nichts anderem, um die Markenidentität immer weiter zu optimieren.

Solche Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn es um Marken geht. Vielleicht ist das der Grund, warum so viele kleine Unternehmen wenig Energie in den Aufbau ihrer eigenen Marke stecken. Warum auch, wenn das Konzept einer Marke so unerreichbar wirkt? Dabei ist eine starke Marke gerade jenseits der Konzern-Welt ein wichtiges Mittel für langfristigen Erfolg!

1. Was ist eine Marke?

Bevor wir uns fragen, wie man auch mit kleinen Mitteln eine Marke aufbauen kann, erst einmal die Grundlagen. Das Wichtigste gleich zu Beginn: Ein Name und ein Logo sind noch keine Marke! Der Unternehmensauftritt ist nur ein kleiner Teil des Gesamtkonzepts, das die Marke formt. Darüber hinaus sind die folgenden Punkte am wichtigsten.

1.1 Zielgruppe

Damit du deine Kund:innen klar und überzeugend ansprechen kannst, musst du dir erst einmal klar werden, mit wem du da überhaupt kommunizierst. Gerade im Mittelstand wird das Thema Zielgruppe oft weniger ernst genommen. Kommuniziert wird an möglichst alle, breit gestreut. Dabei entsteht aber oft eine unklare und uneinheitliche Sprache. Einige Produkte oder Dienstleistungen werden dann anders beworben als andere, weil es vom Gefühl her gerade besser passt.

Wenn du deine Zielgruppe klar definierst, hilft das, jede Werbebotschaft und jede Kommunikation auf die Sprache und Bedürfnisse dieser Zielgruppe anzupassen.

1.2 Positionierung

Was unterscheidet dich eigentlich von deiner Konkurrenz? Was macht dich besonders? Gerade in hart umkämpften Märkten ist die Antwort auf diese Frage oft gar nicht so einfach. Aber es gibt eine Antwort! Es gibt für dich einen Grund, warum du das Unternehmen aufbaust und führst, dann muss es auch einen Grund geben, wieso Personen bei dir einkaufen sollten. Was macht dich und deine Arbeit besonders?

1.3 Werte

Wenn du weißt, was dich besonders macht, ist es an der Zeit herauszufinden, wofür du stehst. Was sind deine Werte? Klar kommunizierte Werte stärken die Bindung zwischen deiner Marke und deinen Kund:innen. Spätestens hier beginnt auch der Prozess der Identifikation von Kund:in und Produkt. Eine gute Marke schafft es, mehr zu sein als nur ein Unternehmen. Sie bietet Menschen Identifikation für ihren Kauf durch übereinstimmende Überzeugungen.

1.4 Identität

Jetzt kannst du zeigen, wer du bist. Und zwar auf allen Ebenen. Dabei geht es um die klassischen Elemente eines Unternehmensauftritts: Name, Logo, Farben, Schriften. Das ist die visuelle Identität, die dafür sorgt, dass du immer und überall erkannt werden kannst. Mut zahlt sich hier aus! Aber Vorsicht: Die visuelle Identität deiner Marke darf nicht von den Werten, der Positionierung und der Zielgruppe abweichen. Es geht nicht darum, was dir persönlich gefällt, sondern was die beste Wahl für eine gute Kundenbindung ist.

1.5 Storytelling

Inzwischen hast du erkannt, wer du als Marke bist und wie du auftreten möchtest. Aber was ist deine Geschichte? Heute sind Geschichten hinter Produkten und Unternehmen relevanter als jemals zuvor. Durch Social Media ist das Bedürfnis nach Identifikation mit Marken gewachsen. Konsument:innen erwarten Offenheit, Transparenz und eine Möglichkeit, die Menschen hinter der Marke kennenzulernen und zu verstehen. Erzähle, wer du bist, was du tust und vor allem, warum du es tust!

1.6 Konsistenz

Jetzt heißt es dranbleiben! Markenaufbau ist kein Sprint. Ziel ist es, langsam eine Präsenz im Bewusstsein der Kund:innen zu werden. Das gelingt aber nur, wenn du nicht aufgibst. Alles, was rund um dein Unternehmen passiert, sollte nicht nur optisch, sondern auch in der Sprache und dem Verhalten des Teams zum festgelegten Konzept passen. Durch Konsistenz und Professionalität baust du das Vertrauen in deine Marke auf.

2. Warum eine starke Marke wichtig ist

Nachdem TikTok mit seinen Algorithmen den neuen Trend gesetzt hatte, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Plattformen nachgezogen. Die heute relevantesten sozialen Netzwerke sind Instagram und TikTok. Aber bedeuten meine Kennzahlen auf beiden Plattformen dasselbe? Oder gibt es Unterschiede?

2.1 Schnellere Entscheidungsprozesse

Natürlich braucht es seine Zeit, bis die Struktur deiner Marke final steht. Wenn es dann aber soweit ist, wird vieles deutlich einfacher. Ab jetzt gibt es keinen Grund mehr für Diskussionen bei Designs, Kampagnen, Produktideen. Es gilt nämlich nur eine einfache Frage zu beantworten: Entspricht das der Marke, die wir definiert haben? Dabei geht es wieder nicht um das eigene Empfinden, sondern die richtige Entscheidung für das Unternehmen. Die klar definierten Werte und Positionierung helfen weiter, auch dabei Pläne für die Zukunft zu gestalten und sich gemeinsam mit den eigenen Kund:innen weiterzuentwickeln oder sogar die Richtung vorzugeben.

2.2 Leichtere Mitarbeitersuche

Starke Marken ziehen nicht nur Kund:innen an. Auch die Suche nach Mitarbeiter:innen wird deutlich leichter. Gerade in Branchen mit Mangel an Arbeitskräften ist es umso wichtiger, sich klar zu positionieren. Bei der Arbeitgeberwahl geht es immer weniger um Konditionen und mehr um Identifikation mit dem Unternehmen. Wer also schon Werte und Positionierung definiert hat, kann in Stellenausschreibungen klarer kommunizieren und mit selbstbewusstem Auftreten überzeugen.

2.3 Differenzierung im Wettbewerb

Je umkämpfter der Markt, desto wichtiger ist es, klar zu wissen, wofür die eigene Marke steht. Gerade in Krisenzeiten suchen wir alle nach Vertrauen. Das gilt auch beim Einkaufen. Eine Marke, mit der man sich identifizieren kann und die ein überzeugendes Auftreten präsentiert, macht es leichter, Vertrauen aufzubauen. Wer also die Wahl hat, wird sich dann sehr wahrscheinlich für die Marke statt für das gesichtslose Unternehmen entscheiden.

2.4 Kundenbindung

Wenn du mit deiner Marke einmal treue Kund:innen gewonnen hast, dann ist es deutlich wahrscheinlicher, dass sie dir treu bleiben. Natürlich durch die übereinstimmenden Werte, aber auch der Wiedererkennungswert ist nicht zu unterschätzen. Nach einem rundum stimmigen Einkaufserlebnis sind die Kund:innen deutlich mehr dazu angeregt, erneut zu kommen. Während Läden, die sich auf Logo und Namen beschränken, schnell wieder vergessen sind.

3. Praxisbeispiele und Erfolgsgeschichten

Auch wenn uns beim Thema Marken zuerst die ganz großen Namen in den Kopf kommen, gibt es auch kleine Betriebe aus dem Handwerk, die es geschafft haben, sich über Name und Logo hinaus zu positionieren. Und der Erfolg spricht für sie.

3.1 Bärenbrot

„Die Rebellion für gutes Brot“

Klarer könnte eine Botschaft kaum sein. In diesem einen Satz sind bereits Positionierung und Werte des Unternehmens erklärt. Es geht darum, rebellisch zu sein, sich von der Norm zu lösen, mutig neue Wege zu gehen. Das alles passiert für „gutes Brot“. Der Anspruch, bessere Qualität als andere zu bieten. Wer hier einkauft, weiß sofort, was Sache ist!

Auch die Optik und Sprache sind klar festgelegt. Von der Website, über die Werbung bis hin zu den Läden ist man klar in der Markenwelt von Bärenbrot. Alles etwas anders als bei traditionellen Bäckereien. Jung und rebellisch eben.

So wurde aus einer kleinen Bäckerei ein Unternehmen mit fünf Geschäften und begeisterten Kund:innen.

Foto: Robert Herr, Bärenbrot (www.baeren-brot.de)

3.2 Kumpel & Keule

„Wir geben dem Fleisch und dem Handwerk die Würde zurück“

Während sich viele Metzger immer noch in einer Opferrolle befinden und über die „bösen Veganer“ und Klimaschützer jammern, hat Kumpel und Keule schon seit Jahren einen klaren Weg gewählt, um sich aus solchen Diskursen rauszuhalten.

Sie haben erkannt, dass in den geladenen Emotionen rund um das Thema Fleisch auch eine Chance steckt. Denn entgegen der Panik in der Branche ist Fleisch weiterhin ein großer Bestandteil der Ernährung in Deutschland. Allerdings haben mehr und mehr Menschen erkannt, dass beim Kauf Sensibilität gefragt ist. Wo kaufe ich mein Fleisch mit gutem Gewissen? Das Vertrauen in die klassischen Theken schwindet durch Skandale und Massentierhaltung.

Darum erlaubt Kumpel und Keule einen Blick hinter die Kulissen. Hier wird nicht nur ganz klar über die Bezugsquellen geredet, sondern auch in der Produktion nichts verheimlicht. Nichts passiert hinter verschlossenen Türen.

Dieser Ansatz, dem Fleisch seine Würde zurückzugeben, überzeugt gerade in Berlin viele Menschen, die sich für sehr bewussten Konsum entschieden haben, aber nicht verzichten möchten.

Zusammen mit dem untypischen Markenauftritt und dem sympathischen Team auf Fotos und Social Media ist Kumpel und Keule damit inzwischen sicherlich eine der bekanntesten Metzgereien in Deutschland.

Foto: Kumpel & Keule (www.kumpelundkeule.de)

4. Fazit

Also, los geht’s, oder? Egal wie lange es dein Unternehmen schon gibt, es ist nie zu spät, zu einer Marke zu werden. Im Großen und Kleinen gibt es unzählige Geschichten von Menschen, die sich getraut haben, klare Kante zu zeigen und einen Weg zu gehen, der sicherlich nicht immer auf Wohlwollen stößt, aber ihr Unternehmen zu etwas macht, das weit über den Namen hinausgeht.

Wenn du dir unsicher bist, wie du das Ganze angehen sollst, dann melde dich ganz unverbindlich bei uns und wir überlegen gemeinsam, wie wir dir am besten auf dem Weg zur eigenen Marke helfen können!